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Neuapostolisch pompös Stammapostel Gottesdienst Ausstieg

Neuapostolische Kirche Ausstieg Eine pompöser Gottesdienst mit dem Stammapostel ist Impuls

Helmut Meier*

Einleitung

Helmut Meier ist neuapostolisch und glaubte, er sitze im falschen Film, ein typisch pompöser Gottesdienst mit dem Stammapostel ist der erste Impuls zum Ausstieg! Ein sehr interessanter Bericht über die Erfahrungen in der Neuapostolischen Kirche und was letztendlich zum Ausstieg aus dieser Kirche geführt hat.

Ich möchte mich nicht mit Einzelheiten aufhalten

Sehr geehrter Herr Anselm Schönfeld, sehr geehrter Herr Lutz Jusko,

durch Zufall bin ich auf Ihre Website nak-info.de gestoßen. Ich hatte nie den Mut die Zeilen und Seiten zu lesen, jetzt habe ich mir ein Herz gefasst und habe alles genau studiert

Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen, damit Sie überhaupt wissen, wer hier eigentlich schreibt. Mein Name ist Helmut Meier*, geboren in den 50er-Jahren in Berlin. Ich bin seit Geburt an neuapostolischen Glaubens, also sozusagen hineingeboren worden. Meine Erziehung war streng nach dem Glauben ausgerichtet und ich habe diese Zeit, besonders auch in der Jugend, immer mehr als Belastung für die Seele empfunden. Die Indoktrination dieser Glaubensgemeinschaft und xdie äußerlichen Restriktionen gingen so weit, dass sogar Barttragen, Fernsehen und Kino verboten wurden und als Teufelszeug verschrien waren.

Nun möchte ich mich aber nicht mit Einzelheiten aufhalten, sondern eher eingehen auf Ihre Website, die mir deshalb so gut gefallen hat, weil Sie nicht über die NAK herziehen, oder sogar arrogant mit dem erhobenen Zeigefinger auftreten, sondern mit sehr viel Einfühlungsvermögen die NAK als Irrglaube entlarven. Dies hat mich sehr angesprochen und wachgerüttelt.

Die Wende

Durch den Fall der Mauer und weil sich die Welt um mich herum so stark veränderte, wurde mein Freiheitsdrang unerträglich und musste sich ein Ventil schaffen. An einem sog. Festgottesdienst vom damaligen Stammapostel Richard Fehr, der auch die erste Bildübertragung via Satellit einführte, saß ich in unserer Gemeinde in der Kirchenbank und dachte, ich bin im falschen Film gelandet. Pompöse Darstellung des Messehallengeländes mit Außenaufnahmen und NAK-Fahne. Ich dachte, sind wir jetzt beim Staatsempfang oder beim Gottesdienst? Diese meine subjektiven Eindrücke trugen sich dann fort im ganzen Gottesdienst. Je mehr der damalige Stammapostel Richard Fehr sagte, desto mehr war ich dagegen.

Immer wieder fand ich Punkte in der Predigt, die mir nicht gefallen hatten und bei denen ich gegenteiliger Auffassung war. Es war die Übertragung des Gottesdienstes aus Wien. Ich weiß heute nicht mehr um was für ein Wort es ging, ich weiß heute nur noch eines: Ich war kurz davor den Gottesdienst zu verlassen. Dazu konnte ich mich nicht durchringen, da ich die anderen Geschwister nicht stören wollte in der Andacht. Jedenfalls war dieses Erleben Anlass, dass ich zwei bis drei Gottesdienste später nicht mehr die Gottesdienste der NAK besuchte.

Ich glaubte in die Hölle gehen zu müssen

Eine völlige Heidenzeit der völligen Gleichgültigkeit insbesondere gegenüber der NAK folgte. Obwohl ich zugeben muss, dass diese Zeit von großen Schuldgefühlen gekennzeichnet war. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich für alle Zukunft dem Teufel und der Hölle geweiht war. Die Geschehnisse rund um den Mauerfall in Westberlin, die Geschehnisse rund um den Festgottesdienst aus Wien waren nun für meinen Freiheitsgedanken das Ventil, sich freien Lauf zu verschaffen!

Anfang 2000 war eine Annonce in der Berliner Morgenpost, wo die Bahntochter DB Dialog Call-Center-Agents für Berlin und Saarbrücken suchte. Da auch meine Frau und ich schon lange Sehnsucht hatten aus Berlin wegzuziehen und da wir Schwager und Schwägerin in Saarbrücken zu wohnen hatten, war dies für uns ein gefundenes Fressen. Ich bewarb mich bei der Bahn und es ging alles sehr schnell. Es ging Schlag auf Schlag: Wohnung gefunden. Im Job ging ich auf, ich fühlte mich wohl in Saarbrücken. Ich nahm die positive Wendung in meinem Leben zum Anlass, den Versuch zu unternehmen, die Gottesdienste der NAK zu besuchen. Sozusagen als Zeichen des guten Willens und aus Dankbarkeit Gott gegenüber.

Ein erneuter Versuch mit der Neuapostolischen Kirche

Auch in Saarbrücken wollte sich die oft angepriesene Seligkeit in den Gottesdiensten nicht einstellen. Meine Auffassung zum Glauben war vom Anpassungswillen aus Dankbarkeit hin geprägt. Das war natürlich kein gutes Fundament, aber dies wurde mir erst viel später klarer! 

In der Zwischenzeit war mir meine Freiheit lieber und ich besuchte nun die Gottesdienste der NAK nur noch sporadisch zu sog. großen Anlässen. So war ich zum Beispiel Zuhörer beim Festgottesdienst zu Pfingsten anlässlich des Stammapostelwechsels von Richard Fehr zu Stammapostel Leber. Ich fühlte mich sehr wohl und konnte auch so was wie Glück empfinden, weil ich meinen persönlichen Frieden zum Stammapostel, nun i.R., Richard Fehr finden konnte, mit dem Gedanken: „Der machte auch nur seinen Job … also sei nicht sauer auf das damalige Erleben aus Wien“. Dieser Gottesdienst führte aber dennoch nicht dazu, das ich mich veranlasst gesehen habe, die Gottesdienste der NAK regelmäßig zu besuchen. Das Verlangen war einfach nicht da!

Nun ist es so, dass mein Schwager hier in der Gemeinde Priester ist und die Schwägerin sagte ständig: „Komm doch wieder in den Gottesdienst“. Dies musste ich mir von dieser Seite und von Freunden ständig anhören. Ich fühlte mich davon eher belästigt als angeregt wieder die Gottesdienste zu besuchen.

Im Zuge der Globalisierungsmaßnahmen  des Herrn Mehdorn wurde der Call-Center Standort in Saarbrücken „platt“ gemacht und ich verlor meinen Traumjob.

Die Beziehung zu meinem Schwager und zu meiner Schwägerin ist leider auch zerbrochen. Inzwischen wackelte nun meine Gottlosigkeit gewaltig. Auf der Suche nach Halt und Geborgenheit, sowie einem Ziel war ich geprägt von Ängsten und vom Muss, von den ewig gescheiterten Versuchen in der NAK selig werden zu müssen.

Logik und schlichte Distanz

Erst Ihre Homepage hat mir klar gemacht, welche Irrlehren in der NAK gelehrt werden. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.

Mir erschien Ihre Logik, ihre sachliche Distanz am plausibelsten, stand aber noch stark unter dem Einfluss der ständigen Angstmache der NAK. Man hatte stets Angst davor, nicht dabei zu sein, wenn der Herr kommt …, wenn man dies und jenes nicht tut! Wie dem auch sei, von der sachlichen Seite hat die Website mit manchen Dogmen der NAK aufgeräumt. In meinem Herzen jedoch war ein absolutes Chaos ausgebrochen, das von tiefer Depression geprägt war.

Man sollte nur Jesus Christus nachfolgen

Seitdem habe ich schreckliches aber auch ganz wunderbares erleben dürfen. Jeder Tag führt mich zu immer neuen Erkenntnissen. Am Anfang stand Ihre Seite, die mir durch Ihre klare aber sehr sachliche Linie angenehm auffiel. In der Zwischenzeit habe ich viele Publikationen im Internet gesucht und studiert. Keine ist so sachlich wie Ihre Website.

Inzwischen bin ich nun davon felsenfest überzeugt, dass man sich von allen „Kirchenfesseln“ befreien sollte und nur einem – nämlich Gott unseren Herrn und seinem Sohn, geoffenbart in Menschengestalt in Jesus Christus – nachfolgen sollte, direkt durch Gebet und Bibellesen und mit allen Fasern des Herzens und selbstverständlich mit einem Gott wohlgefälligem Lebenswandel.

In Christo und vielen lieben Wünschen

Ihr Helmut Meier* 


*Die Namen und Orte wurden geändert!

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