Hamburger Menü als Link zur Sitemap
Neuapostolischen Kirche – Aufgeweckt aus einem geistlichen Tiefschlaf - Ausstieg aus der Sekte! - Erlebnisse

Neuapostolische Kirche Ausstieg
Aufgeweckt aus geistlichem Tiefschlaf

Lutz Jusko

Einleitung

ch bedauere es sehr, dass anscheinend für den Ausstieg aus der Neuapostolischen Kirche (NAK) und für entsprechend kritische Darstellungen lediglich Verletzungen oder schlimme Erlebnisse innerhalb der Neuapostolischen Kirche seitens deren Mitglieder vorstellbar sind. Andere mögliche Gründe werden kann man sich leider oft nicht vorstellen.

Aufgeweckt aus geistlichem Tiefschlaf

Meine Gründe waren keine schlimmen Erlebnisse, sondern die Hinwendung zu Jesus Christus. Dies klingt für einen Neuapostolischen zunächst wie ein Widerspruch. Ich werde diesen scheinbaren Widerspruch in diesem Artikel auflösen. Gott weckte mich durch besondere Ereignisse aus meinem geistlichen Tiefschlaf auf. Danach fing ich an, mich mit der Bibel und dem Glauben zu beschäftigen. Ich fragte nach dem Willen Gottes. Auf der Suche nach der Wahrheit Gottes stellte ich die Lehre der Neuapostolischen Kirche auf den Prüfstand. Dies geschah unter dem Gebet: „Weise mir Herr Deinen Weg“.

Dies ist nur legitim, denn ich hätte auch als Zeugen Jehova, als Mormone, als Evangelischer oder Katholik usw. auf die Welt kommen können. Aus neuapostolischer Sicht würde ich dann mein Leben lang den verkehrten Weg gehen und nicht errettet werden, da mir kein neuapostolischer Apostel die Sünden vergeben und den Heiligen Geist gespendet hätte. Also gilt dies auch für ein Mitglied der Neuapostolischen Kirche. Der Apostel Paulus fordert mehrfach in seinen Briefen unmissverständlich dazu auf alles zu prüfen, was einem entgegengebracht wird. Warum sollte dies nicht auch für die Verkündigung innerhalb der Neuapostolischen Kirche gelten? Wenn die Lehre der Neuapostolischen Kirche nicht im Widerspruch zur Lehre der Bibel steht, dann braucht man sich vor einer solchen Überprüfung nicht zu fürchten.

Ergebnisoffenes Prüfen

Zu Beginn meiner Tätigkeit habe ich es völlig offen gelassen zu welchem Ergebnis der Herr mich führen wird. Es wäre möglich gewesen, dass ich die Neuapostolische Kirche verlassen muss, nur einige Randbedingungen nicht stimmen oder dass die Lehre der Neuapostolischen Kirche völlig mit der Lehre Jesu Christi übereinstimmt. Ich habe beim Bibellesen mein Herz weit aufgetan um zu erfahren, was der Herr mir durch sein Wort sagen möchte. Was hätte ich davon gehabt, wenn ich versucht hätte, meine Auffassung mit bestimmten Bibelversen zu untermauern oder die Meinung eines anderen mit anderen Versen zu widerlegen? Ich würde nie erfahren, was der Herr mir durch sein Wort sagen möchte.

Ein Fundament aus Irrlehren

Ich stellte fest, dass wesentliche Lehren der Neuapostolischen Kirche nicht mit der biblischen Botschaft übereinstimmen. Auf bestimmte Beispiele möchte ich hier nicht eingehen, denn diese Website behandelt das Thema ausführlich. Ich möchte nur auf die Themen ‚Sündenvergebung‘ und ‚Heiliger Geist – Versiegelung‘ hinweisen. Dies sind Themen, die den Kern des christlichen Glaubens berühren und deshalb keine Randfragen. Ich stellte fest, das Evangelium die frohe Botschaft steht in der Neuapostolischen Kirche genauso wenig im Mittelpunkt wie Jesus Christus selbst. Es wird nicht verkündet, dass unsere Sünden durch Buße und Umkehr sowie den Glauben und die Hinwendung zu Jesus Christus vergeben sind. Im Gegenteil, in der Neuapostolischen Kirche ist Sündenvergebung nur durch die Freisprache durch einen neuapostolischen Apostel zu haben.

Was tun?

Nun stand ich vor der Frage was tun? Ich saß in den Gottesdiensten und war bekümmert über die falsche Botschaft der Apostel, ich ärgerte mich sogar etwas darüber (nicht über Menschlichkeiten) wie viel Falsches den Geschwistern entgegengebracht wird, die dies nun glauben, weil sie nicht anhand der Bibel überprüfen, ob es auch stimmt. Zumal der Begriff „Wort Gottes“ (Bibel) umgedeutet wurde in „zeitgemäßes Wort Gottes“, welches nach Auffassung der Neuapostolischen Kirche nur durch deren Apostel verkündet wird.

Meine Gründe für den Ausstieg aus der Neuapostolischen Kirche waren also keine schlimmen Erlebnisse, sondern die Tatsche, dass unbiblisch gelehrt wird. Zurück zu der Frage: Was nun tun? Aus dem oben genannten Grund besuchte ich nicht mehr die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche, sondern eine Zeit lang die Gottesdienste ganz unterschiedlicher Gemeinden. Ich durfte mit Erstaunen feststellen, dass – entgegen der Behauptung der Neuapostolischen Kirche – in anderen Gemeinden und Versammlungen geistlicher Tiefgang, der Heilige Geist und damit Jesus Christus selbst in deren Mitte vorhanden ist.

Jesus hat für mich bezahlt!

Ich bekehrte mich zu unserem Herrn Jesus Christus und durfte seine Heilstat für mich in Anspruch nehmen. Er hat mich errettet und stellvertretend für mich meine Schuld bezahlt. Ihm gebührt alle Ehre. Nicht die Erlebnisse innerhalb der Neuapostolischen Kirche brachten mich zum Ausstieg, sondern die Bekehrung hin zu Jesus. Ich darf mir nun meines Heils gewiss sein. Ich weiß, wenn ich die Schwelle des natürlichen Todes überschreite oder wenn der Herr vorher seine Gemeinde zu sich holt, bin ich beim Herrn!

Das ist etwas völlig anders als die vermeintliche Heilssicherheit in der Neuapostolischen Kirche. Dort heißt es: Bleibe nur treu bis zum Schluss und glaube an die Apostel und du bist am Tag des Herrn dabei. Wer kann sich nicht an die Angst erinnern: Man kommt nach Hause, niemand ist da und man befürchtet der Herr ist gekommen und hat einen nicht mitgenommen? Jemand, der Heilsgewissheit hat, kennt diese Angst nicht. Ich wünsche jedem diese Heilsgewissheit durch unseren Herrn Jesus Christus.

Noch formales Mitglied der NAK

Nun war ich aber noch formales Mitglied der Neuapostolischen Kirche. Deshalb konnte nach Außen der Eindruck entstehen, ich sei grundsätzlich mit der Lehre dieser Gemeinschaft einverstanden. Um dieses Missverständnis zu vermeiden, trat ich auch formal vor dem Standesamt aus der Neuapostolischen Kirche aus. Ich möchte ganz unserem Herrn Jesus Christus und nicht Menschen oder einer Organisation folge,  die etwas versprechen, was sie nicht halten können (Sündenvergebung, Versöhnung, Spendung des Heiligen Geistes)!

Mit dieser Website möchte ich Menschen in der Neuapostolischen Kirche behilflich sein, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen. Ich möchte zum Nachdenken anregen. Ich bin mir sicher, dass es sich bei der Lehre der Neuapostolischen Kirche um eine Irrlehre handelt, die am Ziel vorbeiführt und das Evangelium verdeckt. Meine Bemühungen sind stets von dem Gebet begleitet, dass der Herr meine Arbeit segnet und das Unvollkommene ergänzt und in den Gedanken der Leser korrigiert. Dass meine Arbeit nicht vergebens ist, beweisen die viele E-Mails, die ich als Reaktion auf diese Website bekomme. Dort berichten Menschen, wie sie über diese Website denken oder wie sie zum Glauben an den Herrn gefunden haben. Dafür bin ich sehr dankbar.

Manchmal braucht es klare Worte

Manchmal wird mir Lieblosigkeit vorgeworfen. Meine Bemühungen resultieren aus der Liebe zu Jesus Christus. Ich möchte ihm dienen mit meinen Talenten und meinen Kräften. Alle Bemühungen diesbezüglich sind an die Seelen in der Neuapostolischen Kirche und alle Interessierten adressiert. Mir liegen diese Seelen (meine gesamte Verwandtschaft ist noch in der Neuapostolischen Kirche) sehr am Herzen. Wenn ich manchmal zu hart formuliere, dann verzeiht mir dies bitte. Was dem einen zu hart, ist dem anderen viel zu lasch formuliert. Man kann es leider nicht jedem recht machen. Doch auch Paulus fand oft harte Worte und wurde dafür vom Herrn nicht gerügt. Manchmal sind es vielleicht auch harte Worte, die den einen oder anderen erst zum Nachdenken anregen.

Ich hoffe ich konnte dazu beitragen, dass man mich in meinen Bemühungen besser versteht und Missverständnisse ausgeräumt wurden.

Ich wünsche jedem die Heilsgewissheit in Jesus Christus und ein Leben in und mit ihm, denn nur Jesus Christus ist Mittler zwischen Gott und Mensch (1. Tim 2, 5), nur er ist der Weg die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch Ihn (Joh. 14, 6).

Braunschweig im Januar 2021

© Lutz Jusko

Copyright  2024 Projekt B