Maike R.
Maike R. war neuapostolisch, doch der Geist Gottes schenkte ihr Freiheit, so war der Ausstieg aus der Neuapostolischen Kirche unvermeidlich. Maike R. schildert in diesem Beitrag sehr eindrücklich ihre Empfindungen und Erfahrungen mit Gott.
Ich freue mich, dass es immer wieder Leute gibt, die die NAK verlassen, um den einzig richtigen Weg zu gehen; Jesus sagt in Joh. 14, 6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, als nur durch mich“.
Ich glaube, man kann nur dann ganze Sache mit Jesus machen, wenn man Ihn – und nur Ihn – in den Mittelpunkt seines Lebens stellt und sich löst oder besser lösen lässt von alten Prägungen, Bindungen und Ängsten. Die Selbsterkenntnis über sein sündiges Leben, Buße, Vergebungsbereitschaft und der Wille zum Loslassen der alten geistlichen Strukturen müssen vorhanden sein. Wenn man das alles nicht will, wird keine Veränderung stattfinden. Das wäre dann vergleichbar mit dem reichen Jüngling, der seine Reichtümer nicht abgeben wollte, um Jesus nachzufolgen. Es hat ihm am Ende nichts genützt, dass er die ganzen Gesetze und Gebote von Jugend an gehalten hat. Er hat sich wieder von Jesus abgewandt und ist seinen eigenen Weg weitergegangen.
Es ist wunderbar, wie der Geist Gottes nach und nach Freiheit schenkt und ein wieder hergestelltes, sinnerfülltes Leben möglich macht ohne jegliche medizinisch-therapeutische Hilfe. Ich war jahrelang neuapostolisch – seit meiner frühesten Kindheit als jüngste Tochter des Vorstehers einer kleinen Gemeinde -, kannte die Bibel nicht wirklich und habe sie auch nicht als Wort Gottes erkannt. Die Bibel war für mich ein schlaues, rätselhaftes, dickes christliches Buch – leider meistens nur eine Art „Staubfänger“ im Schrank – und das Wort Gottes war wohl eher das, was man in der NAK über das mehr oder weniger rätselhafte Textwort gepredigt hat. Über Jahre fand ich es sogar sehr gut, dass man nicht wirklich mitdenken musste über das, was man dort hörte, Hauptsache, es beflügelte die Seele! Aber es machte mich manchmal auch irgendwie überaus unzufrieden.
Ich hatte viele Lebenskrisen, dann kam – Gott sei Dank – die Lebenskrise, die meinen Stolz zerbrach und ich fing an, ernsthaft nach Gott zu fragen und Ihn zu suchen. Ich hörte das erste Mal bewusst vom Evangelium, so hatte ich es allerdings vorher nie in der NAK gehört!
Hast Du, hat jemand von Euch ehemaligen Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche jemals etwas von dem wahren Evangelium dort gehört? Ich meine, dass Jesus für die Schuld und Sünde der Welt ans Kreuz ging, sich dort selbst zur Sünde machte, damit wir Frieden mit Gott hätten und dass Er keinen Unterschied macht zwischen kleinen und großen Sünden, sondern den errettet, der sich Ihm hingibt und an Ihn glaubt, egal, was er auch immer getan hat? Das Er, Jesus, die Sünder liebt? Ich habe Fragen über Fragen gestellt und mich meinem „Mentor“ an die Lippen gehängt, alles in der Bibel geprüft, gebetet, geweint, gejubelt, altes über Bord geworfen und neues aus der Bibel, dem Wort Gottes, angenommen – oder besser ich habe den, der das Wort Gottes heißt, Jesus, angenommen!
Mein Zeugnis ist lang, ich bin nicht in die Tiefe gegangen. Aber um es kurz zu machen: Heute bin ich frei von finanzieller und moralischer Schuld und auch frei von Ängsten und Süchten, weil Gott viel Geduld mit mir hatte und noch hat und mir darüber hinaus gnädig ist! Und das kann jeder haben, wenn er nur umkehren will – so groß ist der Herr, Ihm ist nichts unmöglich!
Liebe Grüße und Gottes Segen,
Maike R.
Copyright 2024 Projekt B