Hamburger Menü als Link zur Sitemap
Neuapostolische Kirche Kritik - Stammapostelamt - Felsenamt – Propheten - Amtsauthorität – Was hat es mit diesem Amt auf sich. Welche Vollmachten hat es?

Neuapostolische Kirche Kritik
Das Stammapostelamt – Falsche Propheten

Falsche Propheten

So wie zu Beginn der apostolischen Bewegung, in der katholisch-apostolischen Kirche, in der Allgemeinen christlichen apostolischen Mission (AcaM), in der Hersteld Apostolischen Zendingskerk als auch in den Anfängen der Neuapostolischen Gemeinden gab es die Gabe der Prophetie.

Das Amt des Propheten

Der Prophet war neben dem Apostel maßgeblich an der Entstehung der Kirchenstruktur, der Ämter und der Berufung einzelner Personen in ihre Ämter beteiligt. Er weissagte und bezeichnete bestimmte Personen als Apostel, Engel (Bischof), Evangelisten usw. Der Apostel ordinierte dann diese Personen in ihr Amt. Schnell gab es Meinungsverschiedenheiten, Spannungen und Machtkämpfe zwischen Prophet und Apostel. Dies wird sehr deutlich bei der Neuberufung weiterer Apostel durch den deutschen Propheten Heinrich Geyer in den Jahren 1860 und 1863, welche von den englischen Aposteln der katholisch-apostolischen Bewegung nicht anerkannt wurden.

Spannungen zwischen Apostel und Propheten

Diese Spannungen und Machtkämpfe gab es auch in der AcaM, man denke an das Zerwürfnis von 1878 (54) – aus dem letztlich die neuapostolische Gemeinde hervorging – und an die Machtkämpfe in den Gemeinden der sogenannten neuen Ordnung unter Apostel (Stammapostel) Krebs. Diese Machtkämpfe entschieden sich in der entstehenden Neuapostolischen Kirche zugunsten der Apostel. Beispielhaft für diese Entwicklung ist eine Begebenheit zwischen dem Apostel Krebs und einem Propheten: „,Oh! mein Apostel Krebs, gesegnet bist Du Mir, Ich sage Dir‘, da schrie Krebs dazwischen: ‚und ich sage Dir, das ist alles schon gesagt worden, alles abgemacht, und jetzt Schluss.‘ Daraufhin schwieg der Prophet.“ (55) 

Niehaus hat die Propheten ‚totgeschlagen‘

Ein weiteres Zeugnis dieser Machtkämpfe ist ein Brief des Evangelisten Mütschele an den Apostel Brückner 1919: „Rühmt sich doch der Stammapostel (Niehaus, Anm. d. Verf.) selbst in einem Briefe von diesem Jahre, dass er seinerzeit als Stammbischoff mit einer Broschüre die damaligen Propheten der Gemeinde totgeschlagen habe.“ (56)

Das Amt des Propheten wurde abgeschafft

Man schaffte die Propheten ab und behauptete, die prophetische Gabe sei im Apostelamt, genauer gesagt im Stammapostelamt aufgegangen: „Die warnenden Prophetenstimmen sind verstummt … Freilich, wo das Prophetenamt faktisch nicht mehr bestand oder besteht, da musste man einen Ersatz suchen. Er fand sich auch bald. Und dieser indirekte Ersatz ist das von Vater Krebs hervorgebrachte ‚Einheitsamt‘, das sich zum ausschlaggebenden Stammapostelamt entwickelte.“ (57)

Noch 1938 fand man das Amt des Propheten in der Liste der Ämter der neuapostolischen Kirche. (58) In späteren Ausgaben des Büchleins „Fragen und Antworten über den Neuapostolischen Glauben“ fehlt das Prophetenamt in der Liste der neuapostolischen Ämter. Als Erklärung für das Fehlen heißt es dann im Katechismus der Neuapostolischen Kirche wie folgt: „Das Prophetenamt (Epheser 4,11) war in der Neuapostolischen Kirche so lange wirksam, wie es die Notwendigkeit im göttlichen Heilsplan erforderte. Durch die im Wirken der Apostel offenbar werdende, in alle Wahrheit leitende Arbeit des Heiligen Geistes ist heute das gesamte Volk Gottes unterrichtet.“ (59)

Der Stammapostel ist nun oberster Prophet

Wenn konkrete Aussagen in Bezug auf Zukünftiges von neuapostolischen Aposteln und speziell vom Stammapostel der NAK vorliegen, muss man sie vor dem oben beschriebenen Hintergrund beurteilen. Sie haben prophetischen Charakter, weil das Stammapostelamt die Aufgabe des Propheten übernommen hat. Insbesondere bezüglich des Unfehlbarkeitsanspruches des Amtes bekommen solche ‚prophetischen‘ Aussagen ein ganz besonderes Gewicht. Erst recht, wenn sie zur Lehr-Doktrin erhoben werden, wie dies bei der sogenannten Botschaft von J.G. Bischoff der Fall gewesen ist.

Es folgen nun einige ‚prophetische‘ Aussagen von neuapostolischen Aposteln, und Stammaposteln und von Würdenträgern der frühen apostolischen Gemeinschaften.

Engel (Bischof) Edward Irving und die Propheten der Katholisch-apostolischen Bewegung

Edward Irving war kein Stammapostel der neuapostolischen Kirche. Er hatte jedoch maßgeblichen Einfluss in der im Entstehen befindlichen Katholisch-apostolischen Bewegung im frühen 19. Jahrhundert. Er war in dieser Bewegung nie Apostel, jedoch war sein Einfluss als charismatischer Prediger und später als Engel (Bischof) und seine Wirkung nach innen und außen so groß, dass die Katholisch-apostolische Kirche als Sekte der Irvingianer und die Neuapostolischen Gemeinden als Sekte der Neu-Irvingianer bezeichnet wurden. Aus diesem Grund ist es legitim, seine Prophezeiungen in die Beurteilung einzubeziehen.

Berechnung eines Datums für die Wiederkunft Christi

Edward Irving berechnete die Wiederkunft Christi für das Jahr 1864: „Aber das so oft von der Prophetie angekündigte, von Irving selbst auf 1864 berechnete Kommen des Herrn blieb ebenso aus wie die Auferweckung der verstorbenen ‚Apostel‘ noch vor der Wiederkunft des Herrn. Als diese auch 1864 nicht erfolgte, hoffte man auf den 14. Juli 1877, an welchem Tage 3 ½ Zeiten oder 42 Jahre seit der ‚Aussonderung der Apostel‘ verflossen sein sollten. Aber das einzige, was 1877 geschah, war dieses, dass am 18. Juli auch der ‚erstberufene Apostel‘ Cardale starb.“ (60)

Die ‚zweiten Zwölf‘ werden nicht sterben

Die Propheten der Katholisch-apostolischen Gemeinden verkündeten, dass die neu berufenen 12 Apostel bis zur Wiederkunft nicht sterben werden: „Besonders schädigte ihr Ansehen und behinderte ihre Ausdehnung der allmählich erfolgende Tod der zwölf ‚Apostel‘, von denen doch die Prophetie mit aller Bestimmtheit verkündigt hatte, dass sie nicht sterben werden, ehe der Herr komme, sondern lebendigen Leibes ihm entgegengerückt werden in die Luft.“ (61)

Edvard Irving wird nicht sterben

Der Prophet Taplin, der als Pfeiler der Propheten galt, prophezeite, dass Edward Irving nicht sterben werde, obwohl er schwer krank war. Es kam anders: „Irving selbst sollte nicht ‚Apostel‘ werden. Keine Prophetenstimme erhob sich für Irving, der durch fortwährende Geistesaufregung bereits vor der Zeit gealtert war und, obwohl erst wenig über 40 Jahre alt, das Aussehen eines Greises hatte. Der Arzt riet ihm, zu seiner Erholung nach dem Süden zu gehen. Doch die Stimme des Propheten Taplin gebot ihm nach Norden, in sein Geburtsland, zu gehen, wo er zugleich große Mengen bekehren werde. Willig folgte Irving der Prophetenstimme, kam aber nur bis Glasgow. Er wurde täglich schwächer, und trotz der Prophezeiung, dass er nicht sterben werde, starb er am 8. Dezember 1834 unter Hinterlassung einer Witwe und dreier Kinder. Er wurde in der Gruft der alten Kathedralkirche in Glasgow beigesetzt.“ (62)

Apostel Schwarz

Auch Apostel Schwarz, der zwar das Stammapostelamt noch nicht kannte, aber als Autorität unter den Aposteln seiner Zeit galt und deshalb in der Liste der ‚Führer‘ der neuapostolischen Kirche genannt wird (63), sollte nicht sterben, bevor Christus wiederkäme, möglicherweise stammt diese Prophetie nicht von ihm, jedoch hat er dieser auch nicht widersprochen:

Jesus kommt noch zu Lebzeiten von Apostel Schwarz

„Aus der Neuapostolischen Gemeinde ist bekannt, dass es Weissagungen gab, Jesus komme noch zu Lebzeiten von Apostel Schwarz, danach verband man dieselbe Hoffnung mit dem Leben des Apostels Krebs.“ (64)

„Apostel Schwarz hatte seinerzeit auch die – vermeintlich göttliche – Verheißung, er werde noch den Tag des Herrn erleben. In dem 1872 geschriebenen ‚Buch für unsere Zeit‘ heißt es mit Bezug auf Apostel Schwarz, er wurde im Jahre 1863 auf prophetischen Befehl des Herrn nach Amsterdam gesandt. Kurz zuvor und bei seiner Aussendung aus der Gemeinde zu Hamburg haben merkwürdige Weissagungen und Gesichte durch und bei vielen Personen stattgefunden, so auch, dass er seine Laufbahn nicht werde vollendet haben, bevor die Zukunft des Herrn habe stattgefunden‘. Außerdem steht in diesem Buche geschrieben: ‚Und ist die dem Apostel F. W. Schwarz gegebene Verheißung, dass er den Tag der Erscheinung Christi erleben solle, wahrhaftig aus Gott, dann kann in Rücksicht auf sein Alter die Erscheinung des Herrn innerhalb 10 bis 25 Jahren höchstens und also noch in diesem Jahrhundert erwartet werden.“ (65)

Stammapostel Herrmann Niehaus
Deutschland wird im Ersten Weltkrieg siegen

Stammapostel Niehaus prophezeite den Sieg Deutschlands über England im 1. Weltkrieg: „Der Erste Weltkrieg wurde für die Neuapostolische Gemeinschaft in unterschiedlicher Weise zum Ausgangspunkt neuartiger Entwicklungen. Bei Ausbruch des Krieges stimmte Niehaus voll in die nationale Kriegsbegeisterung ein. ‚Treue zu Gott und Treue zum Kaiser!‘ hieß die alte und die neue Parole. Gesichte und Träume ließen am Sieg Deutschlands keinen Zweifel aufkommen. Niehaus prophezeite den Untergang Englands und war überzeugt, dass von den Apostelversammlungen kriegsentscheidende Impulse ausgingen.“ (66)

„O wehe den Feinden Deutschlands, nun war die Bundeslade des Herrn (Apostel Bischoff, Anm. des Verf.) ins Deutsche Heerlager gekommen, nun aber war das Schicksal der Feinde besiegelt.“ (67)

Deutschland verlor doch

Ab dem 11. November 1918 schwiegen die Waffen und der Erste Weltkrieg war für Deutschland verloren! Als Folge der Falschprophetie des Stammapostels Niehaus verließen viele Gläubige enttäuscht die Neuapostolischen Gemeinden. Darüber hinaus gab es Spannungen unter den Amtsträgern in Bezug auf den Machtanspruch der Apostel und des Stammapostels. So schreibt der Evangelist und Redakteur der ‚Neuapostolischen Rundschau‘ K.W. Mütschele an den Apostel Brückner: „Hätten wir göttliche, prophetische, reine Zeugnisse gehabt, also das neutestamentliche Prophetenamt, wir hätten uns nicht so schmählich blamiert mit unserer ganzen Kriegsfaselei.“ (68)

Stammapostel Bischoff
„Wir sehen dem Endsieg entgegen“

Auch dieser Stammapostel konnte es als Unterstützer des Nationalsozialismus (69) nicht lassen, den Sieg Deutschlands im 2. Weltkrieg zu prophezeien. Durch die Zeitschrift ‚Unsere Familie‘ ließ er 1941 verkünden: „So sicher und gewiss, wie wir bisher auf die Genialität und die Feldherrnkunst des Führers vertrauten, ebenso gläubig sehen wir den kommenden Ereignissen, dem großen Endsieg entgegen. Wir sind uns bewusst, dass noch manches Opfer gebracht werden muss, doch wissen wir auch, dass das alles nicht umsonst sein wird und der große Endsieg einen Ausgleich bringen wird“ (70)

„Der Herr kommt zu meiner Lebzeit“

Wie weiter oben schon erwähnt, hatte Stammapostel Bischoff angeblich vom Herrn die Offenbarung erhalten, dass er nicht mehr sterben müsse. Der Herr würde zu seiner Lebzeit kommen: „Der Herr kommt zu meiner Lebzeit, um die Seinen zu sich zu nehmen.“ (71)

„Die ‚Wächterstimme‘ schrieb am 15. April 1955, der Stammapostel habe diese Offenbarung nicht durch einen Traum empfangen, sondern bei einer Begegnung mit dem Sohne Gottes selbst. Der Sohn stand dem Stammapostel gegenüber, wie er auch dem Saulus damals gegenüberstand‘“ (72)

Der Herr kam nicht zu seiner Lebzeit

Der Stammapostel J.G. Bischoff ist am 6. Juli 1960 gestorben, ohne dass sich die Prophezeiung, die er doch direkt vom Herrn hatte, erfüllte.

Diese als ‚Botschaft‘ bekannten Ereignisse aus den 1950er-Jahren führten innerhalb der Neuapostolischen Kirche zu großen Spannungen und Zerwürfnissen, die bis in die Gegenwart ihre Auswirkungen haben. So verließen viele Gemeinschaftsmitglieder mit ihren exkommunizierten Aposteln die Neuapostolische Kirche. Bis heute konnte sich die Führung der Neuapostolischen Kirche nicht dazu durchringen, einen Irrtum Bischoffs in Erwägung zu ziehen, und dies, obwohl sich einige Kuriositäten um die Botschaft ranken und der Irrtum offensichtlich ist.

Zu den Kuriositäten gehören z. B. die zunehmende ‚Gewissheit der Botschaft‘. Denn zunächst gab es für J.G. Bischoff, ebenso wie für viele andere, nur eine Naherwartung der Wiederkunft Christi, später erst wurde diese Naherwartung immer mehr zur Gewissheit, dass er nicht mehr sterben müsse, bis schließlich eine direkte Offenbarung Christi stattgefunden haben soll und die Botschaft damit zum Glaubensdogma für alle Neuapostolischen wurde. (73) Ein weiteres Kuriosum stellt die Tatsache dar, dass der Herr dem Stammapostel J.G. Bischoff keinen Nachfolger gezeigt haben soll, obwohl er 1948 den Bezirksapostel Kuhlen ins Stammapostelamt ordiniert hat (siehe oben).

Stammapostel Richard Fehr

Nach der sog. Botschaft von J.G. Bischoff wurde man in der Neuapostolischen Kirche vorsichtiger. Man nannte kein Datum und keinen endlichen Zeitabschnitt mehr. Trotzdem nährte Stammapostel Richard Fehr Spekulationen über die Wiederkunft Christi zu seiner Amtszeit durch seinen Amtsantritt im Mai 1988 unter dem Motto: „Maranatha, unser Herr kommt!“.

Unter vorgehaltener Hand gab man der Hoffnung Ausdruck, dass Richard Fehr als 7. Stammapostel das Gottesvolk in die Vollendung führen werde. Schließlich sei die Sieben ja die Zahl der Vollkommenheit, und einige Geschwister sollen entsprechende Gesichte und Träume gehabt haben. Nun ist aber auch die Amtszeit von Richard Fehr schon wieder Vergangenheit. Er wurde am 15. Mai 2005 in den Ruhestand verabschiedet.

Fazit
Neuapostolische Stammapostel sind falsche Propheten

Die Lehre und die Glaubenspraxis der Neuapostolischen Kirche, wie sie sich heute darstellt, beruht im Wesentlichen auf den Stammaposteln und Aposteln, Schwarz, Krebs, Niehaus und Bischoff. Diese Männer haben die Neuapostolische Kirche nachhaltig geprägt. Es ist ein Drama, dass sich diese Männer als falsche Propheten entpuppten, indem sie Vorhersagen für die Zukunft abgaben, die sich nachweislich nicht erfüllt haben. Gott sagt uns, wie wir falsche Propheten enttarnen können: „Wenn der Prophet im Namen des Herrn redet, und jenes Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist es ein Wort, das der Herr nicht geredet hat; der Prophet hat aus Vermessenheit geredet, du sollst dich vor ihm nicht fürchten!“ – 5. Mos. 18, 22

Weitere Merkmale falscher Propheten

Es gibt noch weitere Tests, die uns zeigen, ob die Botschaft des vermeintlichen Propheten göttlichen Ursprungs ist oder nicht. Weist der Prophet auf sich selbst oder auf Gott hin (siehe Off. 19, 10)? Vorsichtig muss man auch sein, wenn der ‚Prophet‘ Visionen und/oder Träume in den Vordergrund rückt: „Ich habe gehört, was die Propheten reden, die in meinem Namen Lügen weissagen und sprechen: »Ich habe einen Traum gehabt, ich habe einen Traum gehabt!« Wie lange soll das noch gehen? Soll etwa die falsche Weissagung im Herzen der Propheten bleiben? Und die Propheten, die selbsterfundenen Betrug weissagen, haben sie nicht im Sinn, bei meinem Volk meinen Namen in Vergessenheit zu bringen durch die Träume, die sie einander erzählen, gleichwie ihre Väter meinen Namen vergessen haben über dem Baal? Der Prophet, der einen Traum hat, der erzähle den Traum; wer aber mein Wort hat, der verkündige mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Weizen gemeinsam? Spricht der Herr.“ – Jer. 23, 25-28

Bestätigt die Heilige Schrift die Aussagen?

Ein weiterer wichtiger Prüfstein für die Prophetie und den Propheten ist, ob die Voraussage in der Heiligen Schrift Bestätigung findet und ob sie mit ihr nicht im Widerspruch steht: „Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht! Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus.“ – Gal. 1, 8-10

Die Früchte der Propheten

Nicht zuletzt an ihren Früchten werden wir echte von falschen Propheten unterscheiden können: „Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ – Matt. 7, 15-16

Wenn wir diese biblischen Maßstäbe an die ‚Propheten‘, Apostel und Ämter der Katholisch-apostolischen Bewegung, an die Apostel und Stammapostel der Neuapostolischen Gemeinden und die Stammapostel der Neuapostolischen Kirche anlegen, müssen wir feststellen, dass es sich um falsche Propheten handelt!

Verlass Dich nicht auf Menschen

Es gäbe noch einige Punkte in Bezug auf das neuapostolische Stammapostelamt zu betrachten. Zum Beispiel die hohen Gehälter, die sich der Stammapostel und die Apostel selbst genehmigen. Da wäre die Frage, ob ein von ‚Gott berufener‘ Stammapostel mit 65 oder 70 Jahre in den Ruhestand gehen kann. Fragwürdig ist auch, warum bisher jeder Stammapostel weißer Hautfarbe und deutschsprachig war, obwohl mittlerweile der überwiegende Teil der Neuapostolischen in Afrika und Asien zu Hause ist. Wir möchten jetzt jedoch unser Augenmerk auf etwas anderes richten.

Es gibt nur einen Mittler

Wer sich in Bezug auf das Heil auf Menschen verlässt, der ist nicht gut beraten. Es ist bequem, jemanden zu haben, der einem sagt, wie und was wir glauben sollen. Doch geraten wir dabei in die Gefahr, das Wesentliche zu missachten. Kein Mensch kann sich eines Tages vor Gott rechtfertigen und sagen: „Das habe ich nicht gewusst, das hat man mir nicht gesagt.“ Jeder von uns steht in der Verantwortung, niemand kann diese Verantwortung auf andere übertragen. Kein Stammapostel, keine Organisation, keine sakramentale Handlung kann Dir Errettung und damit Glaubensgewissheit schenken. Es gibt nur einen Mittler, und dieser Mittler heißt Jesus Christus: „Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, …“ – Tim. 2, 5

Dieser eine Mittler ist es, der für uns die Verbindung zum Vater durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz geschaffen hat. Jeder andere vermeintliche Mittler ist in Wirklichkeit kein Mittler, sondern ein Dämpfer dieser biblischen Wahrheit und verstellt die Wegweiser weg von Jesus, hin auf andere Wege, die nicht zum Ziel führen.

Jesus klopft an

Jesus klopft an die Tür Deines Herzens, hast Du ihm schon aufgetan? 

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir.“ – Off. 3, 20

Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als durch Ihn. (Joh. 14, 6)

„Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ – Joh. 1, 12

Der wahre Weinstock

Komm doch zum wahren Quell ewigen Lebens, dem echten Weinstock. Dann bist Du unmittelbar mit Deinem Retter verbunden: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ – Joh. 15, 5

Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen!

© Lutz Jusko

Neuapostolische werden nach Edvard Irving auch Irvingianer genannt
Jesus kommt zu Lebzeiten von Friedrich Wilhelm Schwarz
Neuapostolische Kirche Stammapostelamt Stammapostel Herrmann Niehaus
Johann Gottfried Bischoff
Stammapostel Richard Fehr - Maranatha

Quellen:

54) Johannes Albrecht Schröter, Die Katholisch-apostolischen Gemeinden und der „Fall Geyer“, Tectum Verlag, Marburg, 1998, S. 236ff

55) Luise Kraft, Unter Aposteln und Propheten, Marburg, 1930, Nachwort, S. 96

56) K.W. Mütschele, Brief an Apostel Carl Brückner, 3. November 1919, zitiert nach: Obst a. a. O., S. 141

57) ebenda

58) Apostelkollegium der Neuapostolischen Kirche, Fragen und Antworten über den Neuapostolischen Glauben – Frage 175, Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt a.M., 1938

59) Neuapostolische Kirche Internationaler Apostelbund, Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben – Frage 225, Frankfurt a.M., Verlag Friedrich Bischoff GmbH, 1981, S. 81

60) Dr. Max Heimbucher, Methodisten, Adventisten und Neu-Apostolische Gemeinde (Neu-Irvingianer), Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz Regensburg, 1916, S. 100

61) Heimbucher, a. a. O. S. 100

62) Heimbucher, a. a. O. S. 96

63) Neuapostolische Kirche International, a. a. O., Frage 170, S. 79

64) Obst a. a. O., S. 104

65) Schwarz, Das Buch für unsere Zeit, 1872; zitiert nach: Brief der Apostel, Bischöfe und Bezirksältesten des Apostelbezirks Düsseldorf an den Stammapostel J. G. Bischoff, Düsseldorf, 6. Januar 1955, S.3

66) Obst, a. a. O. S. 9967) Witlof, Durch die Nacht zum Licht. Geschichtlicher Beitrag zur reformatorischen Bewegung innerhalb der Apostolischen Gemeinden, Dresden, 1921, S91; zitiert nach: Obst, a. a. O. S. 99

68) K.W. Mütschele, Brief an Apostel Carl Brückner, 3. November 1919, zitiert nach: Obst, a. a. O. S. 141

69) Michael König u. Jürgen Marschall, Die Neuapostolische Kirche in der N.S.-Zeit und die Auswirkungen bis zur Gegenwart, Feldafing, 1994)

70) Zeitschrift ,Unsere Familie‘, Artikel ganzer Einsatz!, 05.05.1941, zitiert nach: König u. Marschall, a. a. O., S. 23

71) J.G. Bischoff, Gottesdienst, Gießen 1951; zitiert nach: Kurt Hutten, Ein Brief an die Neuapostolischen – Die “Stunde X” ist gekommen…, Quell-Verlag der Evangelischen Gesellschaft, Stuttgart, 1960, S. 1

72) Wächterstimme, 15.4. 1955; zitiert nach: Obst, a. a. O. S. 11173) Erwin Meier-Widmer, Analytische Expertise über die ,Botschaft des Stammapostels J.G. Bischoff‘ unter Berücksichtigung Aetiologischer Aspekte, insbesondere medizinischer, Schaffhausen, 30.03.1998

Copyright  2024 Projekt B