Die Tatsache, dass Jesus bald wiederkommt, um Gericht über alle Gottlosen zu halten und die Gerechten zu belohnen, sollte uns außerordentlich motivieren. Es sind viele Abschnitte in der Heiligen Schrift der Wirkung gewidmet, welche die Wiederkunft Christi auf unser Leben haben sollte.
Als Jesus seine Jünger hinsichtlich seiner Wiederkunft warnt, sagte Er, „So wacht nun, da ihr nicht wisst, in welcher Stunde euer Herr kommt!“ (Matth. 24, 42). Um die Unbestimmtheit des Zeitpunktes zu veranschaulichen, erzählte Jesus einige Gleichnisse.
Das erste Gleichnis handelt von seinem Kommen wie ein Dieb in der Nacht: „Das aber erkennt: Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.“ (Matth. 24, 43-44).
Das Gleichnis, das davor warnt, die Hoffnung aufzugeben. Jesus beschreibt einen guten Knecht, der verantwortlich über den Haushalt seines Herrn gesetzt war. Wenn dieser Knecht treu seine Pflichten bei der Rückkehr seines Herrn erfüllt, würde er über den gesamten Besitz des Herrn gesetzt werden. „Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen! Und anfängt, die Mitknechte zu schlagen und mit den Schlemmern zu essen und zu trinken, so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird Ihn entzweihauen und ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.“ (Matth. 24, 48-51).
Jesus erzählt das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen, die auf die Rückkehr des Bräutigams warten. Die klugen Jungfrauen stellen sicher, dass sie ausreichend Öl für ihre Lampen haben, bis ihr Herr wiederkommt; Die törichten hoffen mit einem Minimum an Öl über die Runden zu kommen. Die törichten Jungfrauen hatten nicht genug und waren außerstande für den Bräutigam bereit zu sein. Die Botschaft für uns ist: „Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird“ (Matth. 25, 13).
Jesus erzählt auch das Gleichnis von den Talenten. Einem Knecht wurden fünf Talente Silber oder Gold gegeben, einem anderen wurden zwei Talente und einem weiteren ein Talent geben. Diejenigen Knechte, die fünf oder zwei Talente bekommen hatten, nutzten das Geld um es für den Herrn zu vermehren, der dritte Knecht vergrub es in der Erde. Als der Herr zurückkehrte, lobte er die zwei, die das Geld klug zur Ehre des Königs genutzt hatten, doch zu dem dritten Knecht, der das eine Talent vergraben hatte, sagte der Herr: „Du böser und fauler Knecht!“ (Matth. 25, 26). Die treuen Knechte gingen ein in die Freude ihres Herrn, doch der andere wurde in die äußerste Finsternis geworfen. Die Botschaft ist; Sei ein guter Verwalter der Zeit, des Geldes, der Kraft und der Fähigkeiten, die Gott dir gegeben hat. Wir werden über die Verwendung dieser Gaben bei der Rückkehr des Herrn Rechenschaft ablegen müssen.
Schließlich erzählt Jesus von der Rückkehr des Königs, der die Schafe von den Böcken trennt. Die Schafe waren die, welche die Hungrigen speisten, den Durstigen zu trinken gaben, die Kranken und Gefangenen besuchten. Die Böcke waren jene, die nicht so handelten. Bei dieser Aufteilung gingen die Schafe in das ewige Leben; die Böcke aber in die ewige Strafe. Die Botschaft ist: Beschäftige dich damit, Gutes für andere zu tun, zu diesem Zweck sind wir wiedergeboren worden, und wir müssen nicht nur Hörer, sondern Täter des Wortes sein (Matth 25, 31-46).
Diese Gleichnisse, die uns Jesus über sein Wiederkommen mitgeteilt hat, müssen uns dazu veranlassen, Ihn jederzeit zu erwarten. Wir müssen aktiv darin eingebunden sein, sein Werk zu tun. Wir müssen zu Seiner Verherrlichung unsere Zeit und Energie dafür aufwenden, anderen zu dienen.
Heiligkeit oder Heiligung ist die Folgewirkung, ganz für Gottes Ziele und Absichten bestimmt zu sein. Im Alten Testament war es beispielsweise nur erlaubt heilige oder geweihte Gefäße beim Darbringen der Opfer zu verwenden. Darüber hinaus durften diese geweihten Geräte nur für religiöse Zeremonien benutzt werden, niemals für den alltäglichen Gebrauch. Im Neuen Testament sind Christen heilig – Sie sind allein für Gottes Gebrauch bestimmt. Die bevorstehende Wiederkunft des Herrn sollte uns dazu veranlassen, heilig zu sein.
„Geliebte“, sagt der Apostel Johannes, „wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden Ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf Ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.“ (1. Joh. 3, 2-3).
Wir können einen Test, unserer Geistlichkeit durchführen, wir können unser Christsein prüfen. Der Test geht folgendermaßen: Wenn wir wirklich unsere Hoffnung auf seine herrliche Wiederkunft setzen, sind wir in dem Prozess uns selbst zu reinigen. Wenn wir uns nicht selbst reinigen, haben wir unsere Hoffnung in Wirklichkeit nicht auf seine Wiederkunft gesetzt. Und erinnere Dich daran, Er kommt für diejenigen, die Ihn „sehnlich“ erwarten (Hebr. 9, 28).
Weltlicher Besitz, der Wunsch für die Familie das Essen auf den Tisch zu bringen, gesellschaftlicher Druck und viele weitere Dinge dieser Welt, oft in Kombination, halten Christen davon ab, so heilig zu sein und so für Gott engagiert zu sein, wie sie es sein sollten. Petrus beschreibt die Vernichtung des stofflichen Universums und fordert uns auf: „Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden!“ (2. Petr. 3, 11-12). Berechtigte Frage: Was für Menschen sollten wir sein? Die Antwort lautet offensichtlich, dass wir heilig und gottesfürchtig sein sollten, weil alle Dinge, die uns das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen und unser Leben bequemer machen, verbrennen werden.
Paulus belehrt uns: „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.“ (Tit. 2, 11-14). Wir müssen sorgfältig die Worte „sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen“ beachten. Das scheint der Fluch des gegenwärtigen Zeitalters zu sein und das, was uns von der brennenden Hingabe an Jesus und seiner Gemeinde abhält. Noch einmal, wir sind darüber belehrt, dass unsere Heiligkeit mit unserem sehnlichen Erwarten, mit der gesegneten Hoffnung auf das Erscheinen unseres Heilands zu tun hat.
Die Wiederkunft des Herrn Jesus sollte unsere Aufmerksamkeit eher auf das Ewige als auf diese Welt lenken. Wir sind dazu angehalten, uns unseren weltlichen Begierden zu verweigern und als besondere Menschen zu leben, da dieses Universum verglühen wird. Der Test, ob wir wirklich auf die Wiederkunft des Herrn hoffen, ist, ob wir ein heiliges, reines Leben führen. Wenn wir dies nicht tun, haben wir unsere Hoffnung nicht wirklich auf Ihn gesetzt.
Menschen werden durch „Anreize“ veranlasst etwas zu tun. Von Kindesbeinen an werden uns Anreize angeboten artig zu sein, unsere Zimmer aufzuräumen usw. Weil Anreize wirken, werden sie zweifach verwendet, für Positives und für Negatives.
Welche Anreize bietet uns Gott an? Er sagt uns: „Dass du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus,“ (1. Tim 6, 14). Doch mit welchen Anreizen arbeitet Er, uns anzuspornen die Gebote zu befolgen?
Paulus schrieb: „Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.“ (2. Tim 4, 6-8). Paulus wusste, wo er mit Gott steht. Er wusste, dass er sein Rennen gemacht und sich für die Krone der Gerechtigkeit qualifiziert hatte. Und er erwartete seine Belohnung zu erhalten. Dieselbe Belohnung kann jeder von uns erhalten, wenn er den guten Kampf kämpft, den Glauben bewahrt und den Lauf vollendet. Wenn wir wirklich sein Erscheinen lieben; unser Verhalten macht es deutlich; wird uns die großartigste Belohnung garantiert.
Doch für diejenigen, die nicht versuchen so zu leben, wie sie sollten, die nicht auf die Anreize positiv reagieren, gibt es auch eine negative Seite: „Das ist das Entscheidende, meine lieben Kinder: Bleibt in Christus! Wenn wir mit ihm verbunden bleiben, werden wir bei seinem Erscheinen voller Zuversicht vor Ihn treten können; wir müssen, wenn er wiederkommt, nicht befürchten, von ihm zurückgewiesen zu werden“ (1. Joh. 2, 28, Neue Genfer Übersetzung (NGÜ)). Es muss unser Ziel sein, diese Zuversicht zu entwickeln, sodass wir ganz genau wissen, wo wir im Hinblick auf Christus stehen. Wie schrecklich, von Ihm bei seiner Wiederkunft in Schande zurückgewiesen zu werden, wie ein Hund, der seinen Schwanz zwischen seine Hinterläufe einklemmt. Anreize? Ja! Ich bin mehr als ein Hund. Ich bin ein Mensch. Ich bin eine neue Kreatur durch die Gnade des Königs und ich möchte imstande sein, mich so zu verhalten, wie einer der Seinen, wenn er kommt.
Christus bietet uns allen Anreiz das Richtige zu tun, weil es richtig ist. Er bietet uns die Krone der Gerechtigkeit, wenn wir die Gebote halten. Doch Er hält auch Scham und Schande für uns bereit, wenn wir nicht in Ihm bleiben.
Wenn es eine Rolle spielt, wann Jesus kommt, ist es auch heute von Bedeutung. Wenn es keine Rolle spielt, wann Jesus kommt, ist es auch zum jetzigen Zeitpunkt egal. Wenn man Milch verschüttet, macht das nichts. Eine Seele, die wegen verschütteter geistlicher Milch zum Tode dahin darbt, ist sehr bedeutsam. Wir neigen tatsächlich dazu, körperliche und geistliche Dinge in ihrer Priorität zu vertauschen, weil Körperliches auf eine gewisse Weise scheinbar bedrängender ist. Um unser Denken in Ordnung zu bringen, brauchen wir eine Vorstellung von der Nähe des Himmels und der Hölle.
Die Bibel bietet uns ein klares Bild von Himmel und Hölle an. Wir müssen diese Bilder durch kontinuierliches ablaufen lassen auf unserem inneren Bildschirm, bestehend aus grauen Zellen in unserem Schädel, fest in unserem Bewusstsein verankern.
Jesus kommt bald (Off. 22, 20). Wenn er kommt, wird jeder von uns seinen Lohn empfangen. „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Off. 21, 4) „Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, der wird alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – ihr Teil wird in dem See sein, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“ (Off. 21, 6-8). Die Belohnung des Himmels hat sich uns fest mit dem Bild der Fürsorge Gottes eingeprägt. Die Nähe der Hölle wird uns klargemacht mit der Vorstellung von Feuer und Schwefel für die Feiglinge, Lügner und dergleichen.
Die Nähe der Hölle wird betont in der Vorstellung des Gerichts vor dem weißen Thron. Die Nähe des Himmels wird betont in der Vorstellung des Himmels als die Rückkehr ins Paradies, in den Garten Eden (Off. 22, 1-4).
Mit diesen fest ins Bewusstsein eingeprägten Vorstellungen werden wir auf Gottes Seite sein. Wir werden ihm bußfertig gehorchen wollen in der Glaubenstaufe durch Untertauchen und ausharren wollen bis ans Ende.
Jesu Wiederkunft motiviert einen Christen dazu, wachsam und bereit zu sein für die plötzliche Rückkehr des Herrn. Er möchte ein heiliges Leben führen, damit er mit der Krone der Gerechtigkeit bei Christi Kommen belohnt werden kann. Die Vorstellung der Nähe des Himmels und der Hölle sind in sein Bewusstsein eingeprägt, um die Schwachheit seines Fleisches zu überwinden und um die Belohnungen dafür zu erhalten, ein Kind Gottes zu sein.
Darüber hinaus haben wir den Prämillenarismus untersucht und seine Lehren mit der Bibel verglichen. Wir sind zu folgenden Schlussfolgerungen gelangt: Der Prämillenarismus basiert auf einer falschen Methode zur Bibelauslegung. Der Bund, den Gott mit Abraham schloss, war der christliche Bund. Der im Alten Testament prophezeite Tempel ist die christliche Gemeinde. Christen haben sich bereits der Ersten Auferstehung in der Glaubenstaufe durch Untertauchen unterzogen und regieren schon jetzt mit Christus während der 1000 Jahre (welche nur die Bedeutung eines langen Zeitabschnittes haben). Wenn Christus wieder kommt, wird er kommen, um die Welt zu richten und nicht um sein Reich aufzurichten.
Schlussendlich führt das Bewusstsein über die Wiederkunft Jesu bei einem Christen dazu, wachsam, bereit und ungeduldig bezüglich der plötzlichen Rückkehr des Herrn zu sein.
© Jay Wilson, Evangelist, Deutsch: Lutz Jusko
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